17. Juni ist Gedenktag gegen Willkür- und Gewaltherrschaft

70 Jahre Volkaufstand in der Ostzone

Vor 70 Jahren erschütterten die Ereignisse um den Volksaufstand in der DDR und Ost-Berlin vom 17. Juni 1953 das damals geteilte Deutschland. Zum Gedenken an die Opfer des Volksaufstands erinnert die Junge Union Vogelsberg an die Ereignisse in der damaligen Ostzone. Während heute noch mit Beflaggung an öffentlich Gebäuden an jene Ereignisse gedacht werde, war der 17. Juni als Tag der Deutschen Einheit zuletzt vor 33 Jahren gesetzlicher Feiertag, der 1990 vom 3. Oktober als Tag der Wiedervereinigung abgelöst wurde, erläutert JU-Kreisvorsitzender Joshua Östreich an die historischen Ereignisse.
Trafen sich schon vor drei Jahren mit Prof. Helfenbein (2.v.r.) zu Fritz Selbmann und dem 17. Juni 1953: Mitglieder der Jungen Union mit Vorsitzendem Joshua Östreich (rechts)  Trafen sich schon vor drei Jahren mit Prof. Helfenbein (2.v.r.) zu Fritz Selbmann und dem 17. Juni 1953: Mitglieder der Jungen Union mit Vorsitzendem Joshua Östreich (rechts) 
 Die Junge Union habe in den vergangenen Jahren immer wieder auf die Folgen der Teilung und der Unterdrückung durch das SED-Regime hingewiesen. Neben dem 17. Juni 1953 gehöre dazu auch der 13. August 1961 mit Bau von Mauer und Stacheldrahtzaun quer durch Berlin und Deutschland.

Aber auch die Bezüge in den Vogelsberg seien beim konkreten Gedenken an den 17. Juni beachtenswert. So habe beim Volksaufstand der gebürtige Lauterbacher Fritz Selbmann am 16. und 17. Juni 1953 im Osten Berlins eine bedeutende Rolle gehabt, als er von einem Schreibtisch am „Haus der Ministerien“ in Ost-Berlin noch versuchte, in seiner Funktion als Minister für Schwerindustrie die Massen von protestierenden Arbeitern zu beruhigen. Das frühere Mitglied des Preußischen Landtags wurde als Kommunist von den Nationalsozialisten verfolgt und überlebte die Haft in Konzentrationslagern. Dies erläuterte der Lauterbacher Stadthistoriker Prof. Dr. Karl-August Helfenbein vor drei Jahren dem CDU-Nachwuchs in einem Gespräch zum 17. Juni.

Nachdem die Wut der Arbeiter in der ganzen Sowjetzone über das kommunistische Regime der SED und die kürzlich beschlossenen Erhöhungen der Arbeitsnormen zunahm, kam es am 16. Juni 1953 zu den ersten Unruhen in der damaligen DDR, erläuterte damals Prof. Helfenbein den Mitgliedern der Jungen Union. Als der Zorn der Menschen nicht mehr durch die kommunistische Führung der DDR beherrschbar war, schlugen Panzer der Sowjetarmee den Arbeiter- und Volksaufstand am 17. Juni 1953 blutig nieder. Mehr als 30 Menschen kamen bei dem Aufstand ums Leben. Viele andere kamen bei politischen Verfolgungen im Anschluss zu Tode.

 „Der 17. Juni 1953 ist Sinnbild für den Widerstand gegen jedwede Gewalt- und Willkürherrschaft in Deutschland“, hebt JU-Kreisvorsitzender Joshua Östreich hervor. Daher müsse auch 70 Jahre nach den Ereignissen, die noch Aufstände gegen kommunistische Regime etwa in Ungarn (1956) und in der damaligen Tschechoslowakei (1968) nach sich zogen, das Gedenken an die Teilung Deutschlands und deren Folgen immer wieder lebendig gemacht werden.